Das Vortreffen
In wenigen Tagen startet am Wörthersee wieder das „Vortreffen“, ein Selbstläufer der Mittlerweile fast die Dimension des eigentlichen GTi-Treffens angenommen hat.Ich selbst zähle mich zu den Leuten, die nun seit mehr als 15 Jahren in der Woche vor dem See gefahren sind, weil ich den Trubel rund um die AutoNews – hier vor allem die Auto-Fans, die die Party am Straßenrand gesucht haben – meiden wollte. Ich wollte mich vielmehr mit gleichgesinnten zu Benzingesprächen treffen, meinen Autos gemütlich Auslauf geben und habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich es für das bessere, „elitärere“ Treffen gehalten habe.
Nachdem 2010 bereits viele Fahrer zum Vortreffen kamen und die Parkplätze auf der Mischkulnig, in Schiefling und am Pyramidenkogel auch von anderen Fahrern aus der Szene belegt wurden, richtete die vw-page ein Forumstreffen erstmalig am Parkplatz vom Camping Arneitz aus. Damals war die Location in der VW-Szene noch gänzlich unbekannt und es war für die Forumsmitglieder leicht die anderen Forumsfahrzeuge zu identifizieren.
Schiefling Vor dem See 2011 - Der Parkplatz ist voll
Mit der Steigerung der Gästezahlen in den Wochen „vor dem See“ sind leider auch die Beschwerden der Anrainer gestiegen, da viele zum Vortreffen gekommen sind, um die fehlende Präsenz der Polizei zu nutzen und die Leistung ihrer Fahrzeuge so richtig auszuspielen. So heizten einige die halbe Nacht mit zahlreichen Fehlzündungen und reifenquietschend durch Schiefling oder bei den Tankstellen Mischkulnig und Sabotnig auf und ab. Auch die Turbo-Kurve in Faak wurde zu dieser Zeit geboren und letztes Jahr kam noch die "Turbo-Brücke" hinzu. Gleichzeitig leitete diese Entwicklung auch den Niedergang des Vortreffens ein, weil die Polizei vermehrt aktiv werden musste und sich nicht nur die schwarzen Schafe, sondern nebenbei auch die „auffällig“ getunten Fahrzeuge vornahmen.
Diese Entwicklung war vorherzusehen, weil die nächtliche Lärmbelastung für die Bevölkerung nun über mehrere Wochen andauerte und unerträglich geworden sein muss.
Zudem schien es nur eine Frage der Zeit, bis einer der „Rennfahrer“ die Kontrolle verliert und Personen zu Schaden kommen würden. Als Beispiele kann man etwa den 2014 glimpflich verlaufenen Donky-Tec Unfall in Faak, 2010 den Ausreiter des RS4 in Faak oder den Wahnsinnigen der in Schiefling vor einigen Jahren bergab stoffte und die Kurve fast nicht erwischte, nennen. Auch für mich sind die Leistung der Fahrzeuge natürlich eine beeindruckende Show; dennoch muss mir jeder, der halbwegs bei Verstand ist, zustimmen, dass die Behörden hier einschreiten mussten und eine derartige Eskalation nicht weiter dulden konnten.
2015 streuten Unbekannte bei Rosegg Nägel auf der Verbindungsstraße zwischen dem Faaker See und Velden, um möglichst viele Teilnehmer Vortreffens lahmzulegen. Sie gefährdeten damit aber nicht nur die Treffen-Teilnehmer sondern auch andere Fahrzeuglenker.
Den Höhepunkt hat der Anrainerprotest 2016 mit dem Erfolg der Bürgerinitiative der Bewohner des Veldener Ortsteils Selpritsch erreicht, der zur Errichtung von Fahrverboten, Absperrungen und Schwellern auf der Straße bei der Eni-Tankstelle Mischkulnig geführt hat.
Die Causa schaffte es sogar mehrmals in die Medien
Auch im Bereich der Tankstelle Sabotnig wurden 2016 erstmalig Betonleitwände und ein Graben errichtet, um ein „wildparken“ zu verhindern.
Tankstelle Sabotnik in Keutschach
Die aktuelle Situation am See
Im Bereich der Eni-Tankstelle Mischkulnig wurden bereits entlang der Keutschacher Straße Betonleitwände errichtet, um ein Wildparken zu verhindern. Hier bestand bereits in den vergangenen Jahren während der Auto-News ein Parkverbot, das aber zumeist ignoriert worden ist und nur hin und wieder durch die Polizei überwacht wurde. Meist konnten die Besucher des Vortreffens etwa eine Woche vor dem eigentlichen GTi-Treffen beobachten, wie der Bauhof Velden die Geschwindigkeitsbegrenzungen (70km/h bzw. 50 km/h auf 30 km/h) austauschte und die Halten und Parken verboten aufstellte. Heuer setzt man diese Maßnahmen bereits Wochen vorher um, um das gewachsene Vortreffen miteinzubeziehen.Weiter sollen im Bereich des Brucknerwegs, der Fichtenhainstraße und dem Fasanenweg allgemeine Fahrverbote ausgenommen Anrainer erlassen werden, um die Zahl der Parkplätze und Parkplatzsuchenden zu reduzieren. Es ist nicht davon auszugehen, dass die vorhandenen Parkplätze der Einkaufsmärkte in der Umgebung mehr als in der Vergangenheit genutzt werden können.
Zudem sollen auf der Rosegger Straße direkt nach dem Kreisverkehr mehrere Tempobremsen in Form von 5cm hohen Kunststoffschwellen verbaut werden, um ein Beschleunigen in diesem Bereich unmöglich zu machen. Wer „static“ und unterwegs ist und für den See extrem tief-fliegt, sollte also gut überlegen, ob er die Rosegger Straße meidet.Neben der Überwachung der Tempo-30 Zonen soll auch das Halten und Parken verboten heuer bereits beim Vortreffen rigoros überwacht werden, wobei erstmalig Unternehmen beauftragt wurden, die Fahrzeuge nach Villach oder einen anderen abgesperrten Abstellplatz abzuschleppen.
Keutschacherstraße zur Mischkulnig
Hier noch einmal die Situation bei der Mischkulnig zusammengefasst:
Google Earth - Selpritsch/Velden
Als weiteres Schwergewicht bei der technischen Überwachung wurden die „Fehlzündungen“ angeführt.
Wie wird es weitergehen?
Abschließend kann gesagt werden, dass man sich heuer – nicht nur aufgrund des frühen Zeitpunktes des Vor & Hauptreffens – warm anziehen müssen wird, denn die Exekutive wird an den Hotspots eher spaßfrei auf –Fehlzündungen, Falschparker und optisch auffällige Autos agieren.
Fahrzeugkontrolle bei der Mischkulnig 2013 / Falschparker bekommt ein Ticket bei der Mischkulnig 2013
Die sozialen Medien sind bereits jetzt, fast einen Monat vor dem GTi-Treffen, voll mit Fotos von Tuning-Freaks aus der Umgebung. Die Reaktion der Behörde kann nur sein, diesen Trend zu Wochenendtreffen bei der Mischkulnig und Sabotnig durch rigorose Kontrolle von getunten Fahrzeugen zu brechen. Ob man sich hierbei eine Situation wie bei den CarFreitagstreffen in Deutschland wünscht ist für mich fraglich.
Viele haben sich in den vergangen Jahren ihr Quartier für das Vortreffen in Velden oder in der Nähe gesucht. Neben dem Corso und dem Flair von Velden’s Nachtleben war die Eni-Tankstelle Mischkulnig einer der zentralen Punkte des „Automobilen Nachtlebens“, der auch zu Fuß oder mit dem Auto recht erreichbar war.
Sollte die Mischkulnig „unatraktiv“ werden, könnte das zu einem abwandern der Gäste an andere Hot-Spots führen, die näher liegen und sowohl automobil als auch gastronomisch etwas zu bieten haben.
Was sollte Velden bieten?
Velden würde gut daran tun, für die Zeit vor und während des Treffens das Parken in der Begegnungszone – gerne auch gegen Gebühr – für getunte Fahrzeuge freizugeben oder zumindest nicht abzustrafen. Es wäre von Vorteil, wenn die Parkplätze bei der Kärntner Sparkasse, Spar und Hofer sowie im DM am Abend genutzt werden könnten, wobei eine Sperrstunde ab Mitternacht leicht zu überwachen wäre, denn Security muss dort ebenso wie Polizei immer vor Ort sein. Außerdem hat die Vergangenheit gezeigt, dass die bloße Anwesenheit der Polizei vor und nach dem Kreisverkehr ausreicht, um die Situation zu beruhigen.
Ich für meinen Teil fahre heuer erstmals nicht zum Vortreffen, sondern zwei Tage „Back to the Roots“ und dann hänge ich einfach noch „eine Woche Urlaub nach dem See“ im Hotel Landhaus Strecklhof dran.
Greez,
DOC!
PS: Einige Fotos/Skizzen sind von mir, andere aus sozialen Medien übernommen und ich kenn die Urheber daher nicht. Sollte jemand eine Namensnennung wünschen oder Bildrechte geltend machen wollen schreibt mir bitte eine PN. ;-)
Nachdem 2010 bereits viele Fahrer zum Vortreffen kamen und die Parkplätze auf der Mischkulnig, in Schiefling und am Pyramidenkogel auch von anderen Fahrern aus der Szene belegt wurden, richtete die vw-page ein Forumstreffen erstmalig am Parkplatz vom Camping Arneitz aus. Damals war die Location in der VW-Szene noch gänzlich unbekannt und es war für die Forumsmitglieder leicht die anderen Forumsfahrzeuge zu identifizieren.
Schiefling Vor dem See 2011 - Der Parkplatz ist voll
Mit der Steigerung der Gästezahlen in den Wochen „vor dem See“ sind leider auch die Beschwerden der Anrainer gestiegen, da viele zum Vortreffen gekommen sind, um die fehlende Präsenz der Polizei zu nutzen und die Leistung ihrer Fahrzeuge so richtig auszuspielen. So heizten einige die halbe Nacht mit zahlreichen Fehlzündungen und reifenquietschend durch Schiefling oder bei den Tankstellen Mischkulnig und Sabotnig auf und ab. Auch die Turbo-Kurve in Faak wurde zu dieser Zeit geboren und letztes Jahr kam noch die "Turbo-Brücke" hinzu. Gleichzeitig leitete diese Entwicklung auch den Niedergang des Vortreffens ein, weil die Polizei vermehrt aktiv werden musste und sich nicht nur die schwarzen Schafe, sondern nebenbei auch die „auffällig“ getunten Fahrzeuge vornahmen.
Diese Entwicklung war vorherzusehen, weil die nächtliche Lärmbelastung für die Bevölkerung nun über mehrere Wochen andauerte und unerträglich geworden sein muss.
Zudem schien es nur eine Frage der Zeit, bis einer der „Rennfahrer“ die Kontrolle verliert und Personen zu Schaden kommen würden. Als Beispiele kann man etwa den 2014 glimpflich verlaufenen Donky-Tec Unfall in Faak, 2010 den Ausreiter des RS4 in Faak oder den Wahnsinnigen der in Schiefling vor einigen Jahren bergab stoffte und die Kurve fast nicht erwischte, nennen. Auch für mich sind die Leistung der Fahrzeuge natürlich eine beeindruckende Show; dennoch muss mir jeder, der halbwegs bei Verstand ist, zustimmen, dass die Behörden hier einschreiten mussten und eine derartige Eskalation nicht weiter dulden konnten.
2015 streuten Unbekannte bei Rosegg Nägel auf der Verbindungsstraße zwischen dem Faaker See und Velden, um möglichst viele Teilnehmer Vortreffens lahmzulegen. Sie gefährdeten damit aber nicht nur die Treffen-Teilnehmer sondern auch andere Fahrzeuglenker.
Den Höhepunkt hat der Anrainerprotest 2016 mit dem Erfolg der Bürgerinitiative der Bewohner des Veldener Ortsteils Selpritsch erreicht, der zur Errichtung von Fahrverboten, Absperrungen und Schwellern auf der Straße bei der Eni-Tankstelle Mischkulnig geführt hat.
Die Causa schaffte es sogar mehrmals in die Medien
Auch im Bereich der Tankstelle Sabotnig wurden 2016 erstmalig Betonleitwände und ein Graben errichtet, um ein „wildparken“ zu verhindern.
Tankstelle Sabotnik in Keutschach
Die aktuelle Situation am See
Im Bereich der Eni-Tankstelle Mischkulnig wurden bereits entlang der Keutschacher Straße Betonleitwände errichtet, um ein Wildparken zu verhindern. Hier bestand bereits in den vergangenen Jahren während der Auto-News ein Parkverbot, das aber zumeist ignoriert worden ist und nur hin und wieder durch die Polizei überwacht wurde. Meist konnten die Besucher des Vortreffens etwa eine Woche vor dem eigentlichen GTi-Treffen beobachten, wie der Bauhof Velden die Geschwindigkeitsbegrenzungen (70km/h bzw. 50 km/h auf 30 km/h) austauschte und die Halten und Parken verboten aufstellte. Heuer setzt man diese Maßnahmen bereits Wochen vorher um, um das gewachsene Vortreffen miteinzubeziehen.Weiter sollen im Bereich des Brucknerwegs, der Fichtenhainstraße und dem Fasanenweg allgemeine Fahrverbote ausgenommen Anrainer erlassen werden, um die Zahl der Parkplätze und Parkplatzsuchenden zu reduzieren. Es ist nicht davon auszugehen, dass die vorhandenen Parkplätze der Einkaufsmärkte in der Umgebung mehr als in der Vergangenheit genutzt werden können.
Zudem sollen auf der Rosegger Straße direkt nach dem Kreisverkehr mehrere Tempobremsen in Form von 5cm hohen Kunststoffschwellen verbaut werden, um ein Beschleunigen in diesem Bereich unmöglich zu machen. Wer „static“ und unterwegs ist und für den See extrem tief-fliegt, sollte also gut überlegen, ob er die Rosegger Straße meidet.Neben der Überwachung der Tempo-30 Zonen soll auch das Halten und Parken verboten heuer bereits beim Vortreffen rigoros überwacht werden, wobei erstmalig Unternehmen beauftragt wurden, die Fahrzeuge nach Villach oder einen anderen abgesperrten Abstellplatz abzuschleppen.
Keutschacherstraße zur Mischkulnig
Hier noch einmal die Situation bei der Mischkulnig zusammengefasst:
Google Earth - Selpritsch/Velden
Als weiteres Schwergewicht bei der technischen Überwachung wurden die „Fehlzündungen“ angeführt.
Wie wird es weitergehen?
Abschließend kann gesagt werden, dass man sich heuer – nicht nur aufgrund des frühen Zeitpunktes des Vor & Hauptreffens – warm anziehen müssen wird, denn die Exekutive wird an den Hotspots eher spaßfrei auf –Fehlzündungen, Falschparker und optisch auffällige Autos agieren.
Fahrzeugkontrolle bei der Mischkulnig 2013 / Falschparker bekommt ein Ticket bei der Mischkulnig 2013
Die sozialen Medien sind bereits jetzt, fast einen Monat vor dem GTi-Treffen, voll mit Fotos von Tuning-Freaks aus der Umgebung. Die Reaktion der Behörde kann nur sein, diesen Trend zu Wochenendtreffen bei der Mischkulnig und Sabotnig durch rigorose Kontrolle von getunten Fahrzeugen zu brechen. Ob man sich hierbei eine Situation wie bei den CarFreitagstreffen in Deutschland wünscht ist für mich fraglich.
Viele haben sich in den vergangen Jahren ihr Quartier für das Vortreffen in Velden oder in der Nähe gesucht. Neben dem Corso und dem Flair von Velden’s Nachtleben war die Eni-Tankstelle Mischkulnig einer der zentralen Punkte des „Automobilen Nachtlebens“, der auch zu Fuß oder mit dem Auto recht erreichbar war.
Sollte die Mischkulnig „unatraktiv“ werden, könnte das zu einem abwandern der Gäste an andere Hot-Spots führen, die näher liegen und sowohl automobil als auch gastronomisch etwas zu bieten haben.
Was sollte Velden bieten?
Velden würde gut daran tun, für die Zeit vor und während des Treffens das Parken in der Begegnungszone – gerne auch gegen Gebühr – für getunte Fahrzeuge freizugeben oder zumindest nicht abzustrafen. Es wäre von Vorteil, wenn die Parkplätze bei der Kärntner Sparkasse, Spar und Hofer sowie im DM am Abend genutzt werden könnten, wobei eine Sperrstunde ab Mitternacht leicht zu überwachen wäre, denn Security muss dort ebenso wie Polizei immer vor Ort sein. Außerdem hat die Vergangenheit gezeigt, dass die bloße Anwesenheit der Polizei vor und nach dem Kreisverkehr ausreicht, um die Situation zu beruhigen.
Ich für meinen Teil fahre heuer erstmals nicht zum Vortreffen, sondern zwei Tage „Back to the Roots“ und dann hänge ich einfach noch „eine Woche Urlaub nach dem See“ im Hotel Landhaus Strecklhof dran.
Greez,
DOC!
PS: Einige Fotos/Skizzen sind von mir, andere aus sozialen Medien übernommen und ich kenn die Urheber daher nicht. Sollte jemand eine Namensnennung wünschen oder Bildrechte geltend machen wollen schreibt mir bitte eine PN. ;-)
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Niki -
Super Beitrag Doc! Ich bin schon sehr gespannt wie das ganze Ablaufen wird - ich denke es wird ein ziemliches Chaos werden und ich hoffe der Schuss mit den Absperrungen geht nicht nach hinten los...man bedenke - nun haben die Leute auch etwas zum sitzen wenn die Autos vorbei"fahren" - und das meistens noch näher am Geschehen...