Golf R: Porsche-Schreck aus Wolfsburg

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      Golf R: Porsche-Schreck aus Wolfsburg

      Zugegeben: Man muss auf Details bedacht sein, um zu erkennen, dass es sich beim VW Golf R um das Spitzenmodell des Wolfsburger Kompaktwagen handelt. Die üppigen Alufelgen können sich auch an einem weniger potent motorisierten Modell der Reihe finden - einzig das Doppelendrohr zeigt dem nachfolgenden Verkehr, dass es sich um das Top-Modell handelt. Technisch zeigt man freilich weniger Bescheidenheit: Der 2,0-Liter TSI-Motor mobilisiert 270 PS und 350 Newtonmeter Drehmoment. Die Leistung ist damit die höchste, die je den Weg in einen Seriengolf fand. Aber wie fährt sich der Porsche-Schreck in der Praxis?

      Üppige Leistung, dezentes Auftreten

      Zunächst sei einmal festgestellt, dass die Fahrleistungen nicht nur auf dem Papier beeindrucken. Von null auf 100 Km/h vergehen gerade einmal 5,5 Sekunden; entsprechend groß fällt der Druck aus, mit dem die Passagiere in die Sportsitze gepresst werden, die zudem noch einen ausgezeichneten Seitenhalt bieten. An anderer Stelle zeigt sich aber, dass es den Wolfsburgern mehr um Perfektion als darum ging, eine leistungsstarke Krawalltüte auf den Markt zu bringen: Das Fahrwerk bietet noch einen überraschend hohen Komfort, und das ESP greift frühzeitig ein. Zudem fällt auch das Geräuschniveau im Innenraum sehr gering aus - vielleicht hat der vergleichsweise kleine Vierzylinder aber akustisch auch nicht sehr viel zu bieten, der Vorgänger wurde noch mit einem V6 ausgestattet. Außerdem perfektioniert wurde das Allradsystem: Je nach Beanspruchung wird die Kraft zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt.

      Anders als beim bisherigen System sind dafür aber keine Drehzahlunterschiede mehr notwendig, um die Kraftverteilung arbeiten zu lassen. Durchdrehende Räder sind somit passé. Die feinen Sensoren können sogar bis zu 100 Prozent der Kraft auf die Hinterachse verteilten. Bezüglich der Leistungsentfaltung zeigt sich, dass ein großer Hubraum heute nicht mehr unbedingt notwendig ist. Die 350 Newtonmeter Drehmoment liegen im Bereich zwischen 2.500 und 5000 Umdrehungen pro Minute an. Einen großen Anteil am perfekten Fahrgefühl hat auch das Sechsganggetriebe: Nicht nur die gute Schaltbarkeit mit hoher Präzision und kurzen Schaltwegen überzeugen, sondern auch die gute Abstufung, die ideal mit dem TSI harmoniert. Auch in puncto Laufruhe wird der alte Sechszylinder nicht vermisst - zumal sich die Vorzüge des Downsizings an der Tankstelle zeigen: Ein Kraftstoffverbrauch von etwa 11 Litern auf 100 Kilometern Fahrstrecke erweist sich angesichts der sportlichen Fahrweise als durchaus moderat. Einen entsprechend zahmen Gasfuß vorausgesetzt, dürfte sich der Spritkonsum auch noch entscheidend senken lassen.

      Fazit: Sportlich, aber kein Rennwagen

      So bleibt am Ende die Feststellung, dass es sich beim VW Golf R um einen geeigneten Kompakten für all jene Fahrer handelt, die ohne viel Aufhebens einmal zügig unterwegs sein wollen. Wer richtig sportlich fahren möchte, sollte sich hingegen bei der Konkurrenz umsehen: In Bezug auf Fahrwerk, Optik und Akustik scheint der Golf R seine sportlichen Gene eher verleugnen zu wollen. Außerdem greift das ESP , welches sich nicht einmal deaktivieren lässt, recht rigoros ein. Zudem dürfte auch der Preis von mehr als 45.000 Euro für einige Interessenten ein gewisses Hindernis darstellen. Günstiger ist es in jedem Fall, seinen alten Golf reparieren zu lassen - vor allem wenn die dazu notwendigen Ersatzteile online gekauft werden. Bei Pkwteile.de findet sich eine umfangreiche Auswahl für den Wolfsburger Bestseller. Durch die Ersparnis ist vielleicht in einigen Jahren auch ein Neuwagen finanzierbar.

      Fotos: Auto-Medienportal.Net/Axel F. Busse
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