Die Szene für illegale Autorennen in deutschen Innenstädten wächst. Die Polizei kontrolliert streng, trotzdem kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen. In den letzten Jahren starben mindestens vier Unbeteiligte durch illegale Rennen.
Ein Szene-Hotspot: Hamburg. Jeden Samstag treffen sich hunderte Adrenalin-Junkies im Außenhafen, zeigen ihre Tuning-Ergebnisse, oft verabreden sie dabei zu spontanen Rennen. Ein Insider beschreibt den Kick. Ein Psychologe erklärt die Motivation. Und die Polizei legt reihenweise Fahrzeuge still.
Polizeihauptkommissar Enrico Geisler und sein Kollege Martin Lipicar sind regelmäßig am Wochenende auf Hamburgs Straßen unterwegs. Sie wissen: Wenn ein Motor kurz aufheult gilt das in der Szene untereinander als Aufforderung, sich einem „kleinen Vergleichstest“ zu stellen. Doch was die Polizisten heute erleben, stellt alles Bisherige in den Schatten. Diesmal „vergleichen“ sich ein Audi R8 und ein AMG-getunter Mercedes auf der B5 Richtung Billstedt. Mit Tempo 220 fliegen die Autos über die Bundesstraße. Als die Polizei einen der Raser anhalten will, flüchtet der Fahrer. Die Polizisten bleiben dran, bis sie an einer Ampelkreuzung bremsen müssen, um anderen Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden. Diesmal sind ihnen die skrupellosen Raser entwischt, aber Oberkommissar Lipicar bleibt gelassen: „Wer so fährt begegnet uns garantiert ein zweites Mal. Immerhin haben wir die Kennzeichen und bereits eine Fahndung per Funk an die Kollegen rausgegeben, die sonst noch in der Stadt unterwegs sind.“ Die Halter der PKW bekommen Post von der Bußgeldstelle.
Doch es geht nicht nur darum, Verkehrsrowdies festzunehmen. Polizeioberkommissar Claus-Dieter Paul möchte solche Rennen schon im Ansatz verhindern. Die Polizei zeigt deshalb an den Szene-Hotspots besonders offensiv Präsenz. Zusammen mit seinem Kollegen Michael Onasch konzentriert sich Claus Dieter Paul jedoch nicht allein auf das Stilllegen von Fahrzeugen. Er sucht auch das Gespräch mit den „Cruisern“, wie sie sich selber gerne nennen.
Sascha ist so ein Cruiser. Sein Credo: „Tuning ist ein Lebensgefühl“. Dass er Unbeteiligte mit seiner Raserei in der Innenstadt gefährdet findet er zwar auch nicht schön. Aber diese Gefahr nimmt er in Kauf, sie ist Teil des Kicks.
Maximilian Warshitsky fehlt für diese Einstellung jedes Verständnis. Sein Vater kam 2015 bei einem illegalen Rennen auf dem Berliner Kurfürstendamm ums Leben. Jetzt steht er als Nebenkläger den Verantwortlichen im Gerichtssaal zum ersten Mal persönlich gegenüber. Maximilian ist verbittert über die schleppenden Ermittlungen und (aus seiner Sicht) laxen Strafen. „Mein Vater ist tot, weil jemand das für sein persönliches Vergnügen billigend in Kauf genommen hat. Sowas ist für mich vorsätzlicher Mord.“ Doch er fürchtet, dass die Täter mit einer Bewährungsstrafe davonkommen könnten.
Ein Szene-Hotspot: Hamburg. Jeden Samstag treffen sich hunderte Adrenalin-Junkies im Außenhafen, zeigen ihre Tuning-Ergebnisse, oft verabreden sie dabei zu spontanen Rennen. Ein Insider beschreibt den Kick. Ein Psychologe erklärt die Motivation. Und die Polizei legt reihenweise Fahrzeuge still.
Polizeihauptkommissar Enrico Geisler und sein Kollege Martin Lipicar sind regelmäßig am Wochenende auf Hamburgs Straßen unterwegs. Sie wissen: Wenn ein Motor kurz aufheult gilt das in der Szene untereinander als Aufforderung, sich einem „kleinen Vergleichstest“ zu stellen. Doch was die Polizisten heute erleben, stellt alles Bisherige in den Schatten. Diesmal „vergleichen“ sich ein Audi R8 und ein AMG-getunter Mercedes auf der B5 Richtung Billstedt. Mit Tempo 220 fliegen die Autos über die Bundesstraße. Als die Polizei einen der Raser anhalten will, flüchtet der Fahrer. Die Polizisten bleiben dran, bis sie an einer Ampelkreuzung bremsen müssen, um anderen Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden. Diesmal sind ihnen die skrupellosen Raser entwischt, aber Oberkommissar Lipicar bleibt gelassen: „Wer so fährt begegnet uns garantiert ein zweites Mal. Immerhin haben wir die Kennzeichen und bereits eine Fahndung per Funk an die Kollegen rausgegeben, die sonst noch in der Stadt unterwegs sind.“ Die Halter der PKW bekommen Post von der Bußgeldstelle.
Doch es geht nicht nur darum, Verkehrsrowdies festzunehmen. Polizeioberkommissar Claus-Dieter Paul möchte solche Rennen schon im Ansatz verhindern. Die Polizei zeigt deshalb an den Szene-Hotspots besonders offensiv Präsenz. Zusammen mit seinem Kollegen Michael Onasch konzentriert sich Claus Dieter Paul jedoch nicht allein auf das Stilllegen von Fahrzeugen. Er sucht auch das Gespräch mit den „Cruisern“, wie sie sich selber gerne nennen.
Sascha ist so ein Cruiser. Sein Credo: „Tuning ist ein Lebensgefühl“. Dass er Unbeteiligte mit seiner Raserei in der Innenstadt gefährdet findet er zwar auch nicht schön. Aber diese Gefahr nimmt er in Kauf, sie ist Teil des Kicks.
Maximilian Warshitsky fehlt für diese Einstellung jedes Verständnis. Sein Vater kam 2015 bei einem illegalen Rennen auf dem Berliner Kurfürstendamm ums Leben. Jetzt steht er als Nebenkläger den Verantwortlichen im Gerichtssaal zum ersten Mal persönlich gegenüber. Maximilian ist verbittert über die schleppenden Ermittlungen und (aus seiner Sicht) laxen Strafen. „Mein Vater ist tot, weil jemand das für sein persönliches Vergnügen billigend in Kauf genommen hat. Sowas ist für mich vorsätzlicher Mord.“ Doch er fürchtet, dass die Täter mit einer Bewährungsstrafe davonkommen könnten.