Pinstriping

      Das sind ja Emaillacke die mus man nicht unbediengt überlackieren.
      Ich hab´s noch nie gemacht.

      Hab wes auf Wikipedia gefunden.

      Pinstriping als Handwerk :

      Das Handwerk wird vom Pinstriper (dt.: Linierer) ausgeübt, der die Pinstripes mittels eines speziellen Pinsels, des sogenannten Schwertschleppers, frei Hand aufbringt. Die verwendete Farbe ist zumeist Kunstharzlack der darauf spezialisierten Firmen OneShot oder HouseOfKolor. Der bekannteste Hersteller von Schwertschleppern ist die amerikanische Firma Mack, die auch eine große Pinstriping-Galerie unterhält. Ein alternatives Werkzeug ist das Beuglerrad, mit dem die Farbe über ein kleines Rad aufgerollt wird.

      Bis etwa Mitte der 1950er Jahre beschäftigten viele Fahrzeughersteller festangestellte Berufslinierer (oft Frauen); dann begann Linierung allgemein unpopulär zu werden - außer bei Fahrrädern, dort hielt sie sich teilweise bis in die frühen 1990er Jahre. Heutzutage werden Zierlinien "AB Werk" als Klebeband appliziert.


      Geschichte:
      Linierung ist eines der ältesten Kunsthandwerke auf diesem Planeten. Schon die alten Römer dekorierten ihre Streitwagen mit Zierlinien. Bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts jedoch entwickelte es sich praktisch überhaupt nicht weiter. Die Linien folgten wie schon seit Äonen immer brav den Konturen des Objekts, welches sie umgab, vom Buchdeckel bis zum Fahrradrahmen. Dann, etwa 1953, tauchten in Südkalifornien auf einmal seltsame, bizarre Liniengewirre auf den umgebauten Autos junger Männer auf. Zuerst nur auf den Handschuhfachdeckeln, wuchsen sie zwei Jahre später um die Kühlergrille, hinter die Radläufe, über Kofferdeckel, C-Säulen und Türfallen. Freestyle Pinstriping war geboren. Die Erfindung des Freistil-Linierens wird im allgemeinen Kenneth "Von Dutch" Howard (1929-92) zugeschrieben. Tommy the Greek (Tommy Hrones, 1906-2002) war Von Dutchs Vorreiter, berühmt für seine Meisterschaft und seine "Teardrops". Seine Stripings blieben jedoch bei aller Kompliziertheit klassisch und hatten nichts von der bizarren Hektik Von Dutchens. Diese beiden und Ed Roth (1932-2001), der als Pinstriper anfing und es später mit seinen fahrenden Skulpturen zu unsterblichem Ruhm in der Custom-Autowelt brachte, waren die bekanntesten Pinstriper dieses ersten "goldenen Zeitalters".

      Von etwa 1965 bis 1985 war dann das Interesse an Pinstriping fast erloschen. Die Custom-Car-Welle wurde mit der Ankunft der Beatles durch die Popwelle abgelöst. (Roth: "Guys wuz buyin´ guitars instead of cars"). Materieller Besitz wie ein kunstvoll gefertigtes Custom Car war unter den aufkommenden Idealen der Hippies abgesagt, galt als uncool.

      Die Siebziger kamen, der Summer of Love war vorbei, und verschiedene neue Customstile entstanden -Vans, Pro Street, Lowrider, Offroader, Billet- die entweder völlig schmucklos waren oder mit Airbrush, oftmals in "Mural" (Wandgemälde)-Form verziert. Airbrush begann sich als beherrschende Dekorationsform auf Autoblechen durchzusetzen, und bis heute hat es diese Position inne. Bei den rein abstrakten Motiven gesellte sich um 1990 eine dem Pinstriping ähnelnde Art hinzu: das Tribal. Es wird allerdings fast nie gemalt, sondern nur aufgeklebt, gedruckt oder tätowiert. In der Formensprache an die Kunst verschiedener Naturvölker - hauptsächlich der Mori und der Kelten - angelehnt, findet es sich bis heute auf Autos, auf den Armen ihrer Fahrer und über dem Hinterteil ("Arschgeweih").

      In den frühen neunziger Jahren jedoch begann man, die frühen Customstile wiederzuentdecken. Diese Leute - oft sowieso Retro-begeisterte Rockabillys- spritzten ihre alten Autos nicht länger in glänzenden Pastell- oder Neontönen, sondern in matter Grundierung, und statt Hi-Tech-Billet-Anbauteilen wurde auf authentisches, altes Zubehör Wert gelegt: sv-Motoren, Stahlfelgen, Cheater Slicks. So wurde auch das Pinstriping wieder populär.