Kleine Zeitung, 19.Mai 2008:
GTI-Treffen abschaffen
Zum LB „Flucht vor Chaostagen“, 16. 5.
Ich kann Familie Egger aus Reifnitz nur Recht geben. Einem Ort, dessen Verantwortliche einen derartigen Blödsinn wie das GTI-Treffen zulassen, kann man nur den Rücken kehren. Es ist mir unverständlich, wie man in Zeiten überhöhter Treibstoffpreise und zunehmender CO2-Problematik solche Events zulassen kann. Ein wirtschaftlicher Erfolg kann kaum gegeben sein, da die Schäden ja auch bezahlt werden müssen. Jetzt wird auch noch eine spezielle Bühne („Riesenwippe“) gebaut, damit diese Schwachsinnigen noch mehr Lärm und Gestank verbreiten können. Und die Verantwortlichen sollen nicht behaupten, dass dieses Treffen gesittet und unter strenger Kontrolle der Polizei abgeht. Die alljährlichen Bilder von besoffenen Autorowdys sprechen eine andere Sprache. Ich empfehle allen, die durch diese sinnlose Aktion Schaden an Grund, Boden und Heim erleiden, sich bei der Gemeinde schadlos zu halten – denn die ist ja letztlich für die Verwüstungen verantwortlich. Gerfried Wagner, Villach
AUFWECKER
ADOLF WINKLER
Die GTI-Probe
In dieser Woche erlebt Kärnten eine deftige Euro-Generalprobe: Das alljährliche GTI-Treffen gibt einen Vorgeschmack auf den Massenansturm und die ausgelassene Stimmung, die dann aber nicht Reifnitz, sondern die gesamte Klagenfurter Innenstadt drei Wochen lang beherrschen werden. Raunzer dürften schon jetzt beklagen, dass Fußball-Fans kaum zahmer einfallen als die GTI-Fans. Wer „Gummi Gummi“ gibt, lässt es auch beim runden Leder krachen und qualmen.
Es ist aber ein Vorteil, dass Kärntens Exekutive und Hilfskräfte bei zahllosen GTI-Treffen reiche Erfahrung im Umgang mit emotional aufgeladenen und mit Alkohol abgefüllten Massen haben.
Gewiss sind Parallelen unübersehbar. So wie die Reifnitzer werden auch die Waidmannsdorfer eine Einfahrgenehmigung benötigen, um nach Hause zu gelangen. Die Klagenfurter City wird als Feierzone einen Ausnahmezustand erleben. Eine gewisse Stau-Geduld wird die Bevölkerung auch üben müssen.
Doch diesen Preis sollte dem Tourismusland Kärnten die Aufmerksamkeit von hunderten Millionen Fernsehzuschauern bei der Euro wert sein. Und während das GTI-Treffen für eine kleine Gruppe von Marken-Fetischisten geschlossen bleibt, ist die Euro zum Mitfeiern für alle Kärntner Fußballfans offen. Kurz: Wer ein Vierteljahrhundert das GTI-Treffen übersteht, ist für drei Wochen Euro gerüstet.
Kleine zeitung, 16. mai 2008 - der Leserbrief, der im ersten Leserbrief oben genannt wird:
Flucht vor den Chaostagen in Reifnitz
Wir – eine fünfköpfige Familie – wohnen in Reifnitz. In der Woche des GTI-Treffens werden wir wegfahren, flüchten. An diesen Chaostagen wage ich nicht, mit meinen Kindern den örtlichen Supermarkt zu betreten. Unsere Gemeindevertreter bzw. „Tourismusexperten“ fördern auf öffentlichen Plätzen zur Schau getragenen Vandalismus, missbräuchlichen Alkoholkonsum und Autorowdytum. Mangelndes Selbstwertgefühl der Gäste kann durch willkürliches Verletzen üblicher Normen im wahrsten Sinne des Wortes aufpoliert werden. Unser Reifnitzbach wird durch Kot, Urin, Erbrochenes, Alkohol und Müll verschmutzt. Das verunreinigte Wasser gelangt in den Wörthersee, der bis dahin Trinkwasserqualität aufweist. Der CO2-Ausstoß erhöht sich in der Wörthersee-Region durch tausende zusätzliche Pkw ums Zigfache.
Anrainer müssen Häuser und Gärten trotz hohem Polizeiaufgebots verbarrikadieren. Öffentliche Plätze, wie Spielplatz, Gehsteige, Straßen und Parkplätze sind praktisch unbenutzbar. Über Reifnitz entsteht ein kulturelles und geistiges Vakuum. Heuer müssen wir noch fliehen. 2009 zählt die Gemeinde fünf Bürger weniger. Franz Egger, Reifnitz
GTI-Treffen abschaffen
Zum LB „Flucht vor Chaostagen“, 16. 5.
Ich kann Familie Egger aus Reifnitz nur Recht geben. Einem Ort, dessen Verantwortliche einen derartigen Blödsinn wie das GTI-Treffen zulassen, kann man nur den Rücken kehren. Es ist mir unverständlich, wie man in Zeiten überhöhter Treibstoffpreise und zunehmender CO2-Problematik solche Events zulassen kann. Ein wirtschaftlicher Erfolg kann kaum gegeben sein, da die Schäden ja auch bezahlt werden müssen. Jetzt wird auch noch eine spezielle Bühne („Riesenwippe“) gebaut, damit diese Schwachsinnigen noch mehr Lärm und Gestank verbreiten können. Und die Verantwortlichen sollen nicht behaupten, dass dieses Treffen gesittet und unter strenger Kontrolle der Polizei abgeht. Die alljährlichen Bilder von besoffenen Autorowdys sprechen eine andere Sprache. Ich empfehle allen, die durch diese sinnlose Aktion Schaden an Grund, Boden und Heim erleiden, sich bei der Gemeinde schadlos zu halten – denn die ist ja letztlich für die Verwüstungen verantwortlich. Gerfried Wagner, Villach
AUFWECKER
ADOLF WINKLER
Die GTI-Probe
In dieser Woche erlebt Kärnten eine deftige Euro-Generalprobe: Das alljährliche GTI-Treffen gibt einen Vorgeschmack auf den Massenansturm und die ausgelassene Stimmung, die dann aber nicht Reifnitz, sondern die gesamte Klagenfurter Innenstadt drei Wochen lang beherrschen werden. Raunzer dürften schon jetzt beklagen, dass Fußball-Fans kaum zahmer einfallen als die GTI-Fans. Wer „Gummi Gummi“ gibt, lässt es auch beim runden Leder krachen und qualmen.
Es ist aber ein Vorteil, dass Kärntens Exekutive und Hilfskräfte bei zahllosen GTI-Treffen reiche Erfahrung im Umgang mit emotional aufgeladenen und mit Alkohol abgefüllten Massen haben.
Gewiss sind Parallelen unübersehbar. So wie die Reifnitzer werden auch die Waidmannsdorfer eine Einfahrgenehmigung benötigen, um nach Hause zu gelangen. Die Klagenfurter City wird als Feierzone einen Ausnahmezustand erleben. Eine gewisse Stau-Geduld wird die Bevölkerung auch üben müssen.
Doch diesen Preis sollte dem Tourismusland Kärnten die Aufmerksamkeit von hunderten Millionen Fernsehzuschauern bei der Euro wert sein. Und während das GTI-Treffen für eine kleine Gruppe von Marken-Fetischisten geschlossen bleibt, ist die Euro zum Mitfeiern für alle Kärntner Fußballfans offen. Kurz: Wer ein Vierteljahrhundert das GTI-Treffen übersteht, ist für drei Wochen Euro gerüstet.
Kleine zeitung, 16. mai 2008 - der Leserbrief, der im ersten Leserbrief oben genannt wird:
Flucht vor den Chaostagen in Reifnitz
Wir – eine fünfköpfige Familie – wohnen in Reifnitz. In der Woche des GTI-Treffens werden wir wegfahren, flüchten. An diesen Chaostagen wage ich nicht, mit meinen Kindern den örtlichen Supermarkt zu betreten. Unsere Gemeindevertreter bzw. „Tourismusexperten“ fördern auf öffentlichen Plätzen zur Schau getragenen Vandalismus, missbräuchlichen Alkoholkonsum und Autorowdytum. Mangelndes Selbstwertgefühl der Gäste kann durch willkürliches Verletzen üblicher Normen im wahrsten Sinne des Wortes aufpoliert werden. Unser Reifnitzbach wird durch Kot, Urin, Erbrochenes, Alkohol und Müll verschmutzt. Das verunreinigte Wasser gelangt in den Wörthersee, der bis dahin Trinkwasserqualität aufweist. Der CO2-Ausstoß erhöht sich in der Wörthersee-Region durch tausende zusätzliche Pkw ums Zigfache.
Anrainer müssen Häuser und Gärten trotz hohem Polizeiaufgebots verbarrikadieren. Öffentliche Plätze, wie Spielplatz, Gehsteige, Straßen und Parkplätze sind praktisch unbenutzbar. Über Reifnitz entsteht ein kulturelles und geistiges Vakuum. Heuer müssen wir noch fliehen. 2009 zählt die Gemeinde fünf Bürger weniger. Franz Egger, Reifnitz